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Nutzung des Internets für Entomologen
[Use of the Internet for Entomologists]

F. Geller-Grimm
(1998)

[published: bembiX 11: 39-42; Karlsruhe]

Diejenigen, die bereits eine Internet-Anbindung haben, wissen um die enorme Bedeutung dieses Mediums in der Zukunft. Natürlich kann man sich mit der eigenen Präsenz Zeit lassen, da es derzeitig auch noch ohne geht. Die Vorteile eines Internet-Anschlusses sind vielgestaltig. In erster Linie denke man nur an das Versenden elektronischer Post (E-Mail). Diese Funktion wird zunehmend wichtiger, da der Kreis der Teilnehmer rasant anwächst. International arbeitende Entomologen bewerkstelligen sicherlich über 90% ihrer Korrespondenz mit diesem Medium. Die Vorteile sind: - kostengünstig; - schnell; - erreichen von Regionen mit mangelhaftem Postservice; - unmittelbare Kenntnisnahme des Empfangs; - zusätzliche Übermittlung von Daten. Weiterhin ist die Teilnahme an sogenannten Mailing Lists möglich (z.B. Entomol-L). Jeder Teilnehmer kann Fragen und Bemerkungen an alle anderen verschicken und sich so oft hilfreiche Informationen beziehen. Moderne E-Mail-Programme (z.B. Eudora Light) werten die eingehende Post nach Stichwörtern aus und verhindern so das Ertrinken in Nachrichten.
Eine sehr gewichtige Funktion des Internets sind die vielen Millionen Seiten, die man besuchen kann. Dabei handelt es sich um einen ständig anwachsenden Wissensspeicher, der sehr bequem genutzt werden kann. Die dafür notwendige Browser-Software bekommt man geschenkt (z.B. Netscape 4.0). Für die Suche nach bestimmten Themen und Stichwörtern helfen Suchmaschinen, die schon nach einigen Sekunden ihre Ergebnisse verkünden (z. B. Google, Alta Vista, Excite, Infoseek, Yahoo, HotBot). Etwas bequemer kann man solche Abfragen mit einer Meta-Suchmaschine gestalten (z.B. Metacrawler), dabei übernimmt das Programm die Abfrage unterschiedlicher Suchmaschinen. Weiterhin finden sich Seiten, die sogenannte Links (bzw. URL's - das sind die eigentlichen Adressen der Seiten) speziell für Entomologen verwalten, z.B. Entomology Index of Internet Resources und Insects on WWW.
Damit ist auch schon die nächste Funktion angesprochen, nämlich das bequeme Herunterladen von Software. Hier helfen sogenannte FTP-Programme (z.B. WS_FTP) oder Programme zur Dateisuche (z.B. Go!Zilla). So lassen sich nicht nur kostenlose Programme (Freeware) herunterladen, auch Demo-Versionen von lizensierter Software (Shareware) sind nutzbar. Sucht man z.B. ein Programm, sei hier nur auf Checklist of Software for Field Biologists verwiesen. Die meisten Programme und Dateien werden komprimiert angeboten, damit das Herunterladen nicht so lange dauert. Überwiegend wird dabei das ZIP-Format genutzt. Diese *.zip-Dateien müssen dann auf dem eigenen Rechner entpackt werden (z.B. mit WinZIP).
Natürlich ist das Internet überwiegend in englischer Sprache gehalten, da es ja in den USA entstand. Aber auch dafür finden sich kostenlose Helfer, wie z.B. das Programm Babylon, das nach Installation mit einem einfachen rechten Mausklick die meisten Wörter übersetzt.

Wie kann ich nun eigene Seiten dem Internet zur Verfügung stellen? Als erstes sollte man über einen Internet-Anschluß verfügen und die notwendige Software installiert haben. Die hier vorgestellten Helferlein beziehen sich auf ein Windows95-System, es lassen sich aber auch jede Menge Alternativen finden.

1. Schreibprogramm
Hier kann man jedes beliebige Schreibprogramm einsetzten, es muß lediglich das Ergebnis in reinem Text-Format abspeichern können und als Dateiendigung *.htm oder *.html akzeptieren (z.B. WordPad von Microsoft, auf jedem Win95-System enthalten).

2. Browser-Software
Mit Hilfe eines Browsers (z.B. "Netscape 4.0") lassen sich die eigenen Ergebnisse sofort kontrollieren. Dabei ruft man die selbst geschriebenen Seiten von der Festplatte auf.

3. Grafik-Software
Entweder besorgt man sich die gewünschten Hintergründe und Hinweis-Bilder im Internet (z.B. Lola's Homepage) oder man legt selbst Hand an. Dabei ist zu beachten, daß nur Dateien im JPG-, GIF- oder PNG-Format lesbar sind.

4. FTP-Programm
Mit Hilfe solcher Programme werden die Ergebnisse auf den Server-Computer gespielt, von wo aus sie weltweit erreichbar sein sollen. Die meisten Internet-Dienstleistungsanbieter (Provider) stellen jedem Kunden 1 - 2 MB Plattenspeicher zur Verfügung. Dabei bekommt man dann auch die URL seiner eigenen Seite mitgeteilt.

Man sieht, daß der Aufwand nicht sehr groß ist. Alle Internet-Seiten sind in reinem Text geschrieben und werden als *.htm oder *.html abgespeichert. Der Inhalt wird mit HTML-Steuerungsbefehlen eingefaßt. Dabei handelt es sich überwiegend um Gestaltungselemente. Soll z.B. ein Text in Fettschrift erscheinen, wird vor diesem der Befehl "<b>" und nach diesem "</b>" eingesetzt ("b" für bold) - oder will man einen Umlaut wie das "Ä" einfügen, bedarf es des Steuerungscodes "&Auml; ". An dieser Stelle soll nicht weiter auf die Befehle von HTML eingegangen werden, da es auch dafür kostenlose Handbücher gibt, wie z.B. das von Stefan Münz (SELFHTML 7.0). Dieses Handbuch kann man sich in gepackter Form herunterladen und jederzeit mit der Browser-Software nutzen, da es selbst in HTML geschrieben wurde. Es beinhaltet fest jede Frage zu HTML. Es ist zu empfehlen, daß man sich einige Seiten aus dem Internet abspeichert und ausdruckt. Mit einem Schreibprogramm kann man sich parallel zum Ausdruck den Quelltext ansehen und so viele notwendige Grundstrukturen erkennen - ohne stundenlang ein Handbuch darüber lesen zu müssen.
Grundsätzlich ist natürlich darauf zu achten, daß einzelne Seiten nicht zu schwergewichtig werden, da sonst das Herunterladen für den Besucher dieser Seiten zu lange dauern würde. Dieses Problem kann man sehr leicht beseitigen, in dem man seine Inhalte gliedert und jeweils als eigene Seite abspeichert. Diese Seiten werden wiederum durch Links miteinander logisch verbunden. Eine einfache HTML-Seite besteht in der Regel aus folgenden Elementen

HTML-Datei Erläuterung
<HTML> Startet eine HTML-Datei
<HEAD> Startet die Kopf-Angaben
<TITLE> .... </TITLE> Innerhalb dieses Befehls stehen die Angaben zur Seite (u.a. die Stichwörter)
<META ...> Liefert Angaben zum Autor, zu Stichworten u.s.w.
<SCRIPT ...> .... </SCIPT> Fügt z.B. Java-Script ein
</HEAD> Beendet die Kopf-Angaben
<BODY ...> Startet den Bereich der eigentlichen Informationseingabe
<H1> .... </H1> Fügt eine Überschrift 1. Ordnung ein
<TABLE ...> .... </TABLE> Fügt eine Tabelle ein
<UL> .... </UL> Fügt eine Liste ein
<A HREF="....htm"> .... </A> Fügt eine Link auf eine andere Seite ein
<IMG SCR="....gif"> Fügt eine Grafik ein
</BODY> Beendet den Bereich der eigentlichen Informationseingabe
</HTML> Beendet eine HTML-Datei

Man sollte als erstes die Grundstruktur anlegen und anschließend alle Veränderungen mit dem Browser kontrollieren. Sobald man keine Fehler mehr entdeckt und man die Seite für gelungen erachtet, kann man sie auf den Server spielen. Wie dies genau erfolgen muß, bekommt man von seinem Provider erläutert. Ein häufiger Fehler beim Überspielen dieser Seiten mit einem FTP-Programm ist die Mißachtung der richtigen Dateiattribute.
Jetzt muß die eigenen Seiten noch angemeldet werden, denn deren Vorhandensein auf dem Server bleibt den anderen Teilnehmern sonst verborgen. Wie ja bereits bei der Nutzung des Internets beschrieben wurde, bedient man sich für die Recherche der Suchmaschinen. Genau bei diesen sollte man seine Seite anmelden. Man startet dazu eine der Suchmaschinen und gibt die URL an, z.B. "http://www.meine.eigene.Seiten/". Diese Anmeldung wird dann innerhalb der nächsten Wochen berücksichtigt.
Noch ein Wort über den Nutzen einer eigenen Seite. Auch wenn man nur über das eigene Interessensgebiet berichtet, ist eine Homepage vorteilhaft, da Gleichgesinnte so die Möglichkeit haben, auf einen selbst aufmerksam zu werden. Desweiteren wird es zunehmend bedeutsamer, eigene Publikationen vorzustellen. So erspart man sich oft die Versendung von Sonderdrucken und die Inhalte können weltweit eingesehen werden. Auch kleinere Beiträge, die man selten bei einer Zeitschrift einreicht, können so veröffentlicht werden. Von besonderer Bedeutung sind Hinweise für Kollegen/innen, die Vorstellung eines Projekt oder der Aufruf zur Mitarbeit.
Die hier vorgstellten Hinweise können auch auf der Seite Hints for Entomologists: Use of the Internet abgerufen werden.

Links im Text:






last saved June 10 1998
© F. Geller-Grimm