zur Naturhistorischen Sammlung

Menschen Amazoniens


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Inhalt: MWNH  
Layout: F. Geller-Grimm  
2006  


      Zur Ausstellung

Seit über 30 Jahren bereist der Wiesbadener Photograph Werner Hammer aus völkerkundlichem Interesse die Urwaldgebiete Südamerikas. Insgesamt hat er fast sieben Jahre in den Urwäldern Amazoniens und bei den dort beheimateten Völkern verbracht. Von diesen Reisen hat er unzählige photographische Dokumente sowie Beispiele der materiellen Kultur verschiedener Ethnien nach Wiesbaden gebracht. Zum Teil sind dies Dokumente einer Lebensweise und Kultur, die vom Untergang bedroht oder bereits so gut wie verschwunden ist. Das Werk umfasst neben Aufnahmen von Alltagsszenen vor allem Portraits, die trotz aller Fremdartigkeit der Kulturen ein starkes Gefühl persönlicher Nähe ausstrahlen. Es ist genau diese Mischung aus fremder Kultur und menschlicher Nähe, die an Werner Hammers Arbeit beeindruckt.

Junger Zuruahá
mit Körperbemalung aus Urucú

Im Zentrum der Ausstellung stehen Portraits und Aufnahmen aus dem Alltagsleben der Zuruahá und Awa-Guaja. Daneben sind Photographien einiger weiterer Ethnien sowie von einem Indianeraufstand zu sehen. Ergänzend zu den Photographien werden ausgewählte Ethnographika aus der Sammlung Werner Hammers und verschiedener Museen, auch dem Wiesbadener, präsentiert.

Zuruahá beim Konsum der Schnupfdroge Kumadý aus einem Tukanschnabel Erst in den letzten Jahren haben die Zuruahá (auch Zuruwaha) einen Blick auf ihre Kultur zugelassen. Werner Hammer gehörte 1990 zu den ersten Besuchern am südlichen Ufer des Rio Tapaua, tief im Urwald Amazoniens. Bekannt wurde das nur etwa 130 Personen zählende Volk von Waldbauern als so genannter "Stamm der Selbstmörder". Tatsächlich findet man nur wenige ältere Stammesmitglieder, da die meisten zu dem zum Fischfang dienenden Gift Cunahá greifen, um durch Selbsttötung den Weg zu ihren Ahnen zu suchen.

 

Ein Junge der Awa-Guaja Trotz Lebensraumzerstörung und Besiedlungsdruck streifen auch heute noch einige Gruppen als Jäger und Sammler durch die Wälder Amazoniens. Das Volk der Awa-Guaja (auch Awaguaja, Awa Guaja) im Nordosten Brasiliens gehört zu den letzten Vertretern dieser Lebensweise. Auch dieses Gebiet kann die Indianerbehörde FUNAI nicht ausreichend vor dem zunehmenden Druck durch Holzfäller und Farmer schützen.

 

Die Hütten der Patachos. Aus Maximilian Prinz zu Wied (1821): Reise nach Brasilien

"Am 27ten Juny Morgens, als wir zum Frühstücke vereint waren, wurde uns die Ansicht des Landes gemeldet. Alles stürzte aufs Verdeck und siehe da, Brasilien stieg vor unsern freudigen Blicken über den Spiegel des Oceans empor."
Mit diesen Worten begegnet Maximilian Prinz zu Wied-Neuwied 1815 erstmalig der Neuen Welt. Als Wissenschaftler wird er Gebiete erforschen, die Alexander von Humboldt versagt blieben. Noch heute finden sich Wieds Sammlungen in zahlreichen Museen der Welt, so auch in Wiesbaden. Einer Widmung gleich wird die Ausstellung auch sein brasilianisches Werk vorstellen.

 


Partner

Die Deutsch-Brasilianische Gesellschaft e.V. tritt als Schirmherr der Ausstellung auf.

 


Danksagung

Ganz herzlich möchten wir uns bei folgenden Personen, Institutionen und Firmen für die gleistete Unterstützung bedanken: