Systematik
Die Familie der Rhinocerotidae war im Tertiär wesentlich artenreicher, heute leben nur noch 5 Arten in Afrika und Südostasien. Das Horn hat sich vermutlich erst bei miozänen Formen entwickelt. In Nordamerika starben die letzten Nashörner im älteren Pliozän aus. Noch zur Eiszeit fanden sich in Europa einige Arten, darunter das Fell- oder Wollnashorn, das im Umfeld des Mammuts lebte und dessen fossile Überreste auch in der Umgebung Wiesbadens gefunden werden.
Ebenso wie das afrikanische Breitlippen- und das Spitzlippennashorn besitzt das Sumatranashorn 2 Hörner als Kopfwaffen, hat aber im Gegensatz zu diesen 2 untere Schneidezähne.
Die beiden afrikanischen Arten sind Bewohner der offenen Grassteppen, dort weiden sie Gräser und Büsche. Das Indische Panzernashorn bewohnt die sumpfigen Ebenen südlich des Himalayas. Java- und Sumatranashorn werden auch als Waldnashörner bezeichnet (obwohl ersteres mehr mit dem Panzernashorn verwandt ist) und ernähren sich von Jungbäumen, Sträuchern sowie von Stauden und Lianen. Das Sumatranashorn bevorzugt eher montane Bereiche, während das Javanashorn häufiger in der Ebene anzutreffen ist. Trotz ihrer imposanten Erscheinung sind diese Tiere sehr schnell und können bis zu 45 km/h laufen.
Die Anzahl heute noch lebender Nashörner kann nur geschätzt werden, genauere Angaben sind nicht möglich. Vielfach sind die Populationen schon so stark dezimiert, daß ein Fortbestand in der entsprechenden Region ausgeschlossen werden kann.
Neben der oft erwähnten Jagd ist sicherlich der gewaltige Schwund an Lebensraum verantwortlich für die katastrophale Lage. Hier können nur kontrollierte Schutzzonen für Abhilfe sorgen. Ob Java- und Sumatranashorn das nächste Jahrtausend erleben werden, muß bezweifelt werden. Zu groß ist der Bevölkerungsdruck in Südostasien. In Zoos konnten diese beiden Arten bisher nicht nachgezüchtet werden. Aktuell versucht man dies im Zoo von Cincinnati (USA).
|