1915-1945
Der Neubau von 1915 an der Friedrich-Ebert-Allee (Foto 1930)
Der zur Verfügung stehende Platz im Erbprinzenpalais reichte schon bald nicht mehr aus und mit dem von der Stadt Wiesbaden angebotenen Neubau an der heutigen Friedrich-Ebert-Allee gelang der entscheidende Schritt in die Zukunft. Mit dem Einzug im Kriegsjahr 1915 kam es zu gewaltigen Veränderungen. Erstmals standen ausreichend Platz für die Werkstätten und Studierzimmer, die Bibliothek, die Magazine und Ausstellungen zur Verfügung. Nur wenigen Städten im damaligen Deutschen Reich war ein solcher Luxus vergönnt. Erkennbar ist dies auch heute noch, benötigt die Naturkunde doch kaum mehr Platz als den damals eingeplanten für die Verwirklichung heutiger Ansprüche.
Auf dem Dach findet sich noch dieser schöne Handwagen mit der Aufschrift "Naturhistorisches Museum der Stadt Wiesbaden". Es steht der MWNH auch kein neueres Fahrzeug zur Verfügung!
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Einhergehend mit dem Wechsel in den Neubau konnten deutlicher die reinen Schausammlungen von den wissenschaftlichen Sammlungen getrennt werden. Der Anspruch auf allumfassende Präsentation hatte nicht mehr oberste Priorität und erste Ansätze zu einer modernen Präsentationsform konnten verwirklicht werden. Zu diesen zählen die nachgebauten Lebensräume (Dioramen) von Burger, die auch heute noch attraktiv sind.
Die 1920 bis 1930er Jahre gelten bezüglich der Schausammlungen als die effektivsten. Zwar wüteten die Weltwirtschaftskrise und politischer Fanatismus in Deutschland, dennoch konnte Dank des Engagements ein gewaltiger Grundstock aufgebaut werden. Mit dem 2. Weltkrieg verstummte aber auch das Museum.
Geologische Schausammlung Steinsaal, Oberparterre, etwa 1920 |
Geologische Schausammlung Steinsaal, Oberparterre, etwa 1920 |
Paläontologische Schausammlung Oberparterre, etwa 1920 |
Zoologische Schausammlung 1. Stockwerk, etwa 1920 |
Zoologische Schausammlung 2. Stockwerk, etwa 1920 |
Zoologische Schausammlung 1. Stockwerk, Ecksaal, etwa 1920 |
Heineck, 1950: "Als die Sammlungen im neuen Museumsgebäude sich immer mehr ausdehnten und übersichtlicher aufgestellt werden konnten, schieden sich mehrere Abteilungen voneinander; als die umfangreichste die zoologische, die allein 2 Stockwerke des Gebäudes inne hat und von dem Zoologen Dr. Fritz Neubaur, dem bekannten Ornithologen, geleitet wird. Das Erdgeschoß wird von geologisch-mineralogischen Abteilung eingenommen, für deren Ausgestaltung ich von 1924 ab bis heute tätig und verantwortlich gewesen bin. Die botanischen Sammlungen, vor allem umfangreiche und wertvolle Herbarien von Phanerogamen und Kryptogamen, eignen sich nicht für Ausstellungen, stehen aber für wissenschaftliche Arbeiten zur Verfügung."
Personen |
H. Fresenius 1913-1920 Direktor
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K. Fill 1933-1938 Kurator 1939-1945 Direktor
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E. Breuers 1938-1950 Präparator
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H. Boes 1929?-1939 Büroassistent
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J. Burger 1914-1938 Präparator
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C. Fetzer 1916-1945 Kurator
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